1920: Erste Limbacher Stromversorgung

Als eine der ersten Gemeinden der Region bekam Limbach im Jahr 1920 seine erste Stromversorgung. Das kleine Elektrizitätswerk, von den Dorfbewohnern liebevoll „Lechthäusjen“ („Lichthäuschen“) genannt, befand sich in der Nähe der damals noch aktiven Limbacher Mühle. Relikte der Grundmauern sind bis heute erhalten. Die Turbine im Inneren wurde mit dem Wasser des Mühlengrabens betrieben und versorgte alle damals 43 Limbacher Häuser sowie eine Straßenbeleuchtung mit 110 Volt Gleichstrom.

Ein für die damalige Zeit großer Fortschritt. Allerdings machten, ähnlich wie bei der Wasserversorgung, heiße Sommer der Stromversorgung zu schaffen. Bisweilen führte die Kleine Nister so wenig Wasser, dass sowohl die Mühle, als auch das Elektrizitätswerk ihren Betrieb einstellen . Auch entstanden im Laufe der Jahre immer mehr Häuser und die Technisierung breitete sich aus (siehe Bild mit dem Limbacher Stromnetzplan). Beides führte zu erhöhtem Strombedarf.

Limbacher Stromnetz mit Straßenleuchten

Zum Dreschen oder Brennholz schneiden mit der Kreissäge bekamen die Limbacher Zeitfenster zugeteilt, denn der Strom reichte nur für einen laufenden Motor. Von der Gemeinde beauftragter Wärter des Limbacher Kraftwerkes war „Heimbörnersch Paul“ (Paul Schlaug). Besonders im Herbst, wenn die Blätter fielen, war er oft im Einsatz. Denn das Laub staute sich in einem Fanggitter und verringerte nach und nach den Wasserzufluss und damit die Stromerzeugung. Die Folge: In den Limbacher Stuben gingen langsam die Lichter aus.

Das merkte natürlich auch Paul in seinem Zuhause und machte sich sogleich auf den Weg zum „Lauf schorren“ (Laub beseitigen), damit in den Stuben und im Dorf wieder die Lichter angingen. Dieses Ritual blieb natürlich auch den Nachbardörfern nicht verborgen und so reimte man dort nicht ohne Schadenfreude: „Limbach hat elektrisch Licht, doch wenn man’s braucht, dann brennt es nicht.“ Das Elektrizitätswerk war bis 1947 in Betrieb.

Dann wurde auch Limbach an die Überland-Stromversorgung der Koblenzer Elektrizitätswerke (KEVAG) mit einer 20 KV Spannung angeschlossen. Statt Strom aus Wasserkraft gab es fortan solchen aus dem Braunkohlekraftwerk in Höhn. An der Mühlenaustraße wurde ein Transformatorenhaus gebaut und das DORF mit 220 Volt Wechselspannung versorgt.

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