Limbach wird nassauisch
Karte des Herzogtums Nassau

Der Übergang vom 18. zum 19. Jahrhundert brachte in der kleinen Reichsgrafschaft Sayn-Hachenburg und somit auch in Limbach einschneidende politische Veränderungen mit sich. Sayn-Hachenburg gelangte 1799 auf dem Erbweg an das Haus Nassau-Weilburg. Die Herrschaft der Zisterzienserabtei Marienstatt, die seit dem Mittelalter über Güter, Rechte und Einkünfte in Limbach verfügte, fand durch den Reichdeputationshauptschluss 1803 nach Jahrhunderten ihr Ende.

Mit dem Ableben des Johann August Burggrafen von Kirchberg, Herren zu Farnroda, Graf zu Sayn-Hachenburg im Jahr 1799 gelangte das kleine Territorium durch seine Nichte Louise Isabelle  (1772-1827) an deren Gatten Fürst Friedrich Wilhelm von Nassau-Weilburg (1768-1816). Die Bewohner der einst selbständigen Reichsgrafschaft Sayn-Hachenburg waren nun fürstlich-weilburgische Untertanen. Hachenburg verlor seine Funktion als Haupt- und Residenzstadt. Wenige Jahre später folgten weitere territoriale Umwälzungen. Die Gründung des Rheinbundes, in dem sich mehrere Fürsten, zu denen auch Nassau-Usingen und Nassau-Weilburg gehörten, unter dem Schutz Napoleons zusammenschlossen, leitete das Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation ein. Das aus Nassau-Usingen und Nassau-Weilburg neu gebildete Herzogtum Nassau wurde von Biebrich bzw. Wiesbaden aus regiert.

 

Bereits drei Jahre vor der Bildung des Rheinbundes hatte der militärisch erfolgreiche Korse, Napoleon Bonaparte (1769-1821), die politische Karte Deutschlands maßgeblich verändert. 1803 wurden durch den Reichsdeputationshauptschluss deutsche Landesherren (u. a. Nassau-Usingen und Nassau-Weilburg), die ihren Besitz auf linksrheinischem Gebiet infolge der französischen Besetzung verloren hatten, mit säkularisierten geistlichen Territorien (u. a. Köln, Mainz, Trier) und Besitzungen der aufgelösten Klöster entschädigt. Im Westerwald ergriff bereits am 19. Okt. 1802 ein Beamter des Fürsten von Nassau-Weilburg Besitz von der Abtei Marienstatt und deren Ländereien. Am 3. Januar 1803 erfolgte die Auflösung des Klosters und des Konvents. Besitzungen und Rechte gingen an den neuen weltlichen Landesherrn über.

(Jens Friedhoff, Stadtarchiv Hachenburg, Perlengasse 2; D-57627 Hachenburg)

Karte: StA Hachenburg, Ausstellung „Hachenburg AnnoDomini 1314“. Karte Herzogtum Nassau © Historische Kommission für Nassau.

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