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Im Mittelpunkt der von Dorfmusikanten und Männergesangverein gewohnt würdevoll mitgestalteten Gedenkfeier zum diesjährigen Volkstrauertag am vergangen Sonntag standen in diesem Jahr die Kindersoldaten, insbesondere die Limbacher, namentlich die inzwischen verstorbenen Josef Böhmer, Willi Weyer, Walter Reuß und Helmut Dittrich sowie der einzig noch lebende Limbacher Kindersoldat Herbert Hilger.

Nach dem von Marius (Buttenhof) vorgetragenen Totengedenken skizzierte die Ansprache in zum Teil ergreifenden Beispielen und Zeugenberichten die Spannbreite des Erlebten. Von der (Zwangs) Rekrutierung durch Waffen-SS oder „Volkssturm“, über den Abschied von zuhause, erste traumatische Erlebnisse an der Front bis hin zu Fahnenflucht, Tod und Todesstrafe. Der Verweis auf den mehrfach preisgekrönten  dänischen Spielfilm „Unter dem Sand“ aus dem Jahre 2016  machte deutlich, dass nicht nur die russische Kriegsgefangenschaft die Hölle sein konnte. Der Film handelt von der wahren Geschichte deutscher Kindersoldaten, die als Kriegsgefangene an Dänemarks Küste die von den deutschen Besatzern  zuvor im Sand vergrabenen Panzerminen räumen mussten – ungeschützt, mit bloßen Händen! Gerne organisiere ich bei Interesse ein gemeinsames Anschauen dieses tief ergreifenden Filmes (0151 220 74 323 oder ortsbuergermeister@limbach-ww.de).

Verschwiegen wurde aber auch nicht, dass sich im seit 1933 totalitären Hitlerdeutschland verblendet Jugendliche voller Euphorie freiwillig zum Kriegsdienst meldeten. Das Thema Kindersoldaten greift sehr anschaulich auch Erich Kästner in seinem nach der Kranzniederlegung vom Neu-Limbacher Matthias (Budde) bewegend vorgetragenen Gedicht „Primaner in Uniform“ auf. Mit der von den insgesamt rund fünfzig Anwesenden gemeinsam gesungenen Nationalhymne schloss die Gedenkfeier am Limbacher Denkmal ab, dessen Einweihung sich 2024 zum siebzigsten Mal jährt. Wäre das kein Ziel, dieses Baudenkmal in unserer (alten) Ortsmitte bis dahin komplett zu sanieren?

Herzlichen Dank an LDM, MGV und Matthias. Aber auch an Karl-Heinz (Hüben), der kürzlich die Patenschaft für das Denkmal übernommen hat und es für das Gedenken nicht nur gereinigt, sondern auch ein großes Kerzenlicht aufgestellt hatte.

 

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