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Schmetterlingsfreunde gestalten ihre Gärten nicht nur blütenreich, sondern halten auch eine Brennnesselecke für Falterraupen bereit. In der freien Kulturlandschaft wird die einst als Heil- und Futterpflanze sehr geschätzte Brennnessel - auch durch eine chemiegläubige Landwirtschaft - immer seltener.

Vor allem die Große Brennnessel ist Nahrungspflanze und Aufenthaltsort für über 100 Insektenarten. Die Raupen von den bei uns heimischen Kleinen Fuchs, Admiral, Tagpfauenauge, Landkärtchen, C-Falter sowie der Silbergrauen und Dunkelgrauen Nessel-Höckereule sind sogar auf die Brennnessel als einzige Futterpflanze angewiesen. Während der Kleine Fuchs seine Eier an prallsonnige und lufttrockene Stellen legt, bevorzugt das Tagpfauenauge ebenfalls sonnige, jedoch luftfeuchte Standorte, z.B. neben einem Gartenteich oder fließenden Gewässern. Das Landkärtchen liebt es halbschattig bis schattig und relativ luftfeucht. Die Nachkommen von Kleinem Fuchs, Tagpfauenauge und Landkärtchen leben gesellig und benötigen größere Brennnesselbestände; dem hübschen Admiral hingegen genügen als Raupenplatz nur wenige Pflanzen in sonniger Lage. Brennnesseln sind recht anspruchslos und besiedeln deshalb ein breites Spektrum an Habitaten.

Wenn nun durch ständiges Abmähen oder Unkrautvernichtungsmittel die Brennnesseln dezimiert werden, verschwinden die Schmetterlinge aus unserer Landschaft. Wir Menschen haben es in der Hand: „Tabula rasa“ oder „Schmetterlingssommer“!

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