von WebMaster
4 plus eine Gretchenfrage: "Wie begegnest Du anderen Limbachern?"
Der Vorschlag von Bundespräsident Steinmeier zur Einführung eines sozialen Pflichtdienstes war Anlass, die Reihe „4 plus eine Gretchenfrage“ rund um Limbach in Erinnerung zu rufen. Um Fragen an Dich und mich und alle Limbacher, bei deren Beantwortung wir „die Hosen runter lassen“ müssen. Bei loser Reihenfolge folgt heute die zweite Frage, sie lautet:
Wie begegnest Du anderen Limbachern?
„11 Freunde müsst ihr sein!“, so lautet eine alte Fußballerweisheit. Gemeint ist, dass in der Mannschaft ein guter Teamgeist und eine gute Atmosphäre herrschen sollen. Dann, so geht der Spruch ja weiter, werden Siege errungen. 400 Freunde müssen wir in Limbach sicher nicht sein. Entscheidend ist vielmehr, dass es uns – bei aller Unterschiedlichkeit – gelingt, im Dorf eine Grundstimmung zu erzeugen bzw. zu erhalten, aus der ein harmonisches Miteinander erwächst. Auf dieser Grundlage können wir die Zukunft Limbachs gemeinsam erfolgreich gestalten, oder, um im Bild zu bleiben, „Siege erringen“. Wie also begegnest Du anderen Limbachern? Grüßt Du zum Beispiel auf der Straße, oder läufst Du stumm vorbei? Nervt es Dich, dass Dein Nachbar so ganz anders unterwegs ist als Du? Oder lässt Du „jeden Jeck anders sein“ und betrachtest seine Unterschiedlichkeit vielleicht gar als „inspirierende Vielfalt“ und Anstoß, eigene Gewohnheiten und Ansichten zu hinterfragen? Ziehst Du Dein Ding kompromisslos durch, oder fragst Du Dich auch schon mal, welche Auswirkungen Dein Verhalten auf andere hat? Nimmst Du als Neubürger Rücksicht auf die über Jahrzehnte gewachsene „dörfliche Etikette“?
Und Du als „Lömbijer Urgestein“, unterstützt Du Deinen neuen Nachbarn beim Ankommen in „Lömbisch“? Bist Du offen für gut gemeinte Hinweise oder fühlst Du Dich gleich zu Unrecht kritisiert? Und wenn Du einem anderen was zu sagen hast, erinnerst Du Dich dann an das alte Sprichwort „Der Ton macht die Musik“? Wie Du siehst, bieten sich Dir zahlreiche Möglichkeiten, die Atmosphäre und das Miteinander im Dorf positiv zu beeinflussen - nutze sie!
Eine tiefsinnige, zu dieser Gretchenfrage passende Fabel aus Indien, die Dir die Abbildung mit dem Hund erschließt, findest Du hier:
Der Hund im Tempel der tausend Spiegel
In einem fernen Land gab es vor langer, langer Zeit einen Tempel mit tausend Spiegeln und eines Tages kam, wie es der Zufall so will, ein Hund des Weges. Der Hund bemerkte, dass das Tor zum Tempel der tausend Spiegel geöffnet war und vorsichtig und ängstlich ging er in den Tempel hinein. Hunde wissen natürlich nicht, was Spiegel sind und was sie vermögen und nachdem er den Tempel betreten hatte, glaubte er sich von tausend Hunden umgeben. Und der Hund begann zu knurren und er sah auf die vielen Spiegel und überall sah er einen Hund, der ebenfalls knurrte. Und er begann die Zähne zu fletschen und im selben Augenblick begannen die tausend Hunde die Zähne zu fletschen und der Hund bekam es mit der Angst zu tun. So etwas hatte er noch nie erlebt. Voller Panik lief er, so schnell er konnte, aus dem Tempel hinaus. Dieses furchtbare Erlebnis hatte sich tief in das Gedächtnis des Hundes vergraben. Fortan hielt er es für erwiesen, dass ihm andere Hunde feindlich gesinnt sein mussten. Die Welt war für ihn ein bedrohlicher Ort und er ward von anderen Hunden gemieden und lebte verbittert bis ans Ende seiner Tage.
Die Zeit verging und wie es der Zufall so will, kam eines Tages ein anderer Hund des Weges. Der Hund bemerkte, dass das Tor zum Tempel der tausend Spiegel geöffnet war und neugierig und erwartungsvoll ging er in den Tempel hinein. Hunde wissen natürlich nicht, was Spiegel sind und was sie vermögen und nachdem er den Tempel betreten hatte, glaubte er sich von tausend Hunden umgeben. Und der Hund begann zu lächeln und er sah auf die vielen Spiegel und überall sah er einen Hund, der ebenfalls lächelte - so gut Hunde eben lächeln können. Und er begann vor Freude mit dem Schwanz zu wedeln und im selben Augenblick begannen die tausend Hunde mit ihrem Schwanz zu wedeln und der Hund wurde noch fröhlicher. So etwas hatte er noch nie erlebt und voller Freude blieb er, so lange er konnte, im Tempel und spielte mit den tausend Hunden. Dieses schöne Erlebnis hatte sich tief in das Gedächtnis des Hundes vergraben. Fortan sah er es als erwiesen an, dass ihm andere Hunde freundlich gesinnt waren. Die Welt war für ihn ein freundlicher Ort und er ward von anderen Hunden gern gesehen und lebte glücklich bis ans Ende seiner Tage.
Fabel aus Indien